Alexia Anapliotis ist seit den 1990er Jahren Teil des Managementteams der Merete GmbH, wo sie sich zunächst auf die Entwicklung des Vertriebs und des Marketings des Unternehmens konzentrierte. Im Jahr 2015 wurde sie CEO der Merete Holding, die u.a. die Betriebsabläufe der Merete GmbH und der Aristotech Industries überwacht. Seit 2022 ist sie auch Geschäftsführerin und Eigentümerin des Unternehmens.

Während der letzten Jahre hat Alexia Anapliotis engen Kontakt zu medizinischen Fachkräften in den vielen Ländern gehalten, in denen Merete tätig ist. Aus ihren weltweiten und multikulturellen Erfahrungen mit Anwendern erkannte sie die wichtige Auswirkung, die sie als Führungskraft und Unternehmenseigentümerin auf die Gestaltung der internen Kultur von Merete haben könnte und welcher Vorteil sich daraus für die Kunden von Merete ergeben würde.

Alexia Anapliotis stellte eine gleichberechtigte Gruppe talentierter männlicher und weiblicher Manager und Managerinnen zusammen, um einzigartige und hoch differenzierte Produktlösungen für die sich ständig ändernden Bedürfnisse der Gesundheitsbranche bereitzustellen. Heute ist Merete GmbH auch für die ausgeglichene und gleichberechtigte Besetzung der Mitarbeitenden bis hin zur Führungsebene bekannt.

In diesem Interview spricht Alexia Anapliotis über ihren Weg zur weiblichen CEO und Geschäftsinhaberin im männlich dominierten Bereich der Endoprothetik und wie ihre einzigartige, weibliche Perspektive die Mission, Vision und Kultur des Unternehmens geprägt hat.

Alexia Anapliotis Inhaberin und CEO

Sie sind die Inhaberin von Merete GmbH. Erzählen Sie uns bitte die Geschichte, wie Sie in diese Rolle hineingewachsen sind.

In den ersten Jahren habe ich umfangreich im Direktvertrieb und im Marketing, sowohl in Deutschland als auch international, gearbeitet. Der direkte Kundenkontakt und die Präsentation der Merete-Unternehmen und unserer Produkte hatten einen großen Einfluss auf mich. Ich hatte die Gelegenheit eine Vision zu entwickeln, wie das Unternehmen in den kommenden Jahren aussehen würde. Ich würde nicht so sehr von meiner Rolle sprechen, sondern davon, wie das Unternehmen Merete in der Branche eine solche Bedeutung erlangt hat.
Merete war und ist bis heute eine Organisation mit talentierten Männern und Frauen, die in der Endoprothetikbranche einen erheblichen Einfluss haben. In den letzten 25 Jahren habe ich bewusst daran gearbeitet, talentierte weibliche Mitarbeiterinnen zu finden und zu entwickeln, um mit unseren ebenso qualifizierten männlichen Mitarbeitern zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass wir die unterschiedlichen Kulturen, Länder und Kunden, die wir bedienen, angemessen unterstützen. Als eine der ersten weiblichen Führungskräfte in der Endoprothetikbranche hatte ich die Gelegenheit, die Unternehmenskultur zu gestalten, um unseren vielschichtigen Kundenstamm widerzuspiegeln. Es war eine ziemliche Verantwortung, aber auch eine Herausforderung, die ich meiner Meinung nach gemeistert habe.

Welche Rolle spielt die Gleichstellung von Mann und Frau bei Merete?

Die Gleichstellung von Männern und Frauen spielt bei Merete eine große Rolle. Aber es hat einige Zeit gedauert, bis wir diese auch erreicht haben. Merete kann nur nachhaltig funktionieren, wenn alle unsere Mitarbeitenden zusammenarbeiten und eine optimale Work-Life-Balance erreichen. Wie wir alle wissen, sind die Rollen, die Männer und Frauen in ihrem jeweiligen Familienleben einnehmen, teilweise sehr unterschiedlich. Bei Merete haben wir hart daran gearbeitet, diese unterschiedlichen Rollen zu erkennen und zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass alle im Unternehmen gleichbehandelt werden und die Freiheit haben, ein aktives und erfülltes Familienleben zu führen.

Merete hat in den Führungspositionen, anders als bei anderen Unternehmen, einen hohen Frauenanteil von 50%. Wie macht sich das in der Unternehmenskultur bemerkbar?

Es wird sehr viel transparent und zielorientiert kommuniziert, was unter anderem maßgeblich zur Mitarbeiterzufriedenheit, Kreativität und Umsatzwachstum beiträgt. Ein gleichberechtigtes Team aus Männern und Frauen im Unternehmen fördert die Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber verschiedenen Denkmustern und Blickwinkeln. Wir können so auch bei komplexen Fragestellungen „out oft he box“ denken und innovative Lösungen entwickeln.
Ich verfolge schon länger die Allbright Stiftung, die sich für mehr Frauen und Diversitäten in der Wirtschaft einsetzt.

Die Allbright Stiftung hat in ihren Berichten publiziert, dass Männer vermehrt Männer rekrutieren, was zwangsläufig zu einem Ungleichgewicht führt. Da unsere Führungspositionen zu 50 % mit Frauen besetzt sind, werden offene Stellen zu gleichen Teilen mit Männern und Frauen besetzt.

Ist Gleichstellung zwischen Männern und Frauen in der Endoprothetik aus Ihrer Sicht noch ein großes Thema?

Ein sehr großes Thema! Die Fachgesellschaft ist weiterhin sehr männlich und „weiß“ geprägt. Die Klinik-/Hierarchiestrukturen sind auch noch traditionell geprägt. Aber ein Umdenken findet auch hier langsam statt: Ärztinnen und Orthopädinnen vereinigen sich in Organisationen wie „WOW - Women in Orthopaedics Worldwide“ oder „die Chirurginnen“ in Deutschland und setzen sich ein für Chancengleichheit von Frauen in der orthopädischen Chirurgie.

Ich unterstütze dabei alle Chirurginnen in Ihrer Arbeit und Sichtbarkeit.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft für Frauen in diesem Berufsfeld?

Ich bin sehr angetan, dass überall mehr und mehr für die Gleichstellung von Männern und Frauen geworben wird. Wir sehen es in Kinderbüchern, wo Positionen, unabhängig vom Beruf, sowohl von Männern als auch von Frauen vertreten werden. Ein Mann kann „Krankenschwester“ und eine Frau „Arzt“ sein. Ganz nach dem Motto „ein Mann kann auch Bundeskanzlerin werden“!

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